Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 065v

23.02.1470  / Freitag nach Reminiscere

Transkription

ʃich off die vnu(er)ʃcheidelich gezogen vnd hutzutage auch gefurte(n)
habe nach ordenű(n)ge des gerichts // ʃo ʃyhe die konde nit gegange(n)
nach lude der anʃprach // nemlich off die czwene die dan(n) in dem
bűch ʃtehent // nit dar jnne gerůrt ʃint // her vmbe ʃo hoffe er des
zu genyß(e)n ʃouil das gerichte erkenne(n) mag vor ey(n) recht daß
yne die konde nit yrren ʃolle vnd ʃtylt das zu recht
Dar off ʃpricht ancze alʃuo(n) hanʃen wegen ʃchererhen(ne) der habe die
redde alʃuo(n) yre beider wegen getha(n) ʃo ʃyhe das gűt auch yr czweier
geweʃt das ʃyhe kűntlich // ʃo habe die konde auch klerlich beʃtympt
ýre / vnd uns / ʃo ʃyhe merklich zuu(er)ʃtene daß yre czwene geweʃt
ʃyhen dan(n) ʃcher(er)hen(ne) ʃyhe keyne h(er)re nit daß er ʃich ʃelbeʃt erczen
ʃolle Auch dwile eß noch bij rechter dage zijt ʃyhe vnd die eyde
noch nit geʃcheen ʃint / ʃo ʃoll(e)n die fier noch macht hain abe ader zu / zu ʃtille(n)
vnd ʃagen wes ýne noit ʃyhe vnd ʃtilt das auch zu recht
Ercken alʃuo(n) joh(ann)es wegen hofft die konde ʃolle yne nit ýrren dan(n)
er habe ʃie der eide vor erlaß(e)n her vmbe ʃo hoffe er daß ʃie nit
wider ʃagen ʃoll(e)n vnd ʃtilt das zu recht
Dar off ʃpricht ancze alʃuo(n) hanʃen wege(n) des habe er nit gehort
daß die konde der eyde erlaß(e)n ʃyhe dan(n) hett erßs gehort er wolt
eß gar balde verbot hain vnd hait eß auch zu recht geʃtalt
S(e)n(tent)ia dar off iʃt mit recht gewiʃt eß ʃyhe ey(n) ʃage geʃcheen vnd auch von
beidentheiln verbot do laße eß das gericht bij vnd als ʃie melden
daß die fier der eide er laß(e)n ʃyh(e)n das iʃt dem gericht nit kundig
dan(n) ʃchelde ʃie ýema(n)t der eide ledig das hore(n) ʃie wol / ʃo geʃchee
furt(er) dar vmbe ʃouil als recht iʃt das ortel hait ancze alʃuo(n) hanʃe(n)
wegen verbot // furter ʃo hait hen(ne) erken alʃuo(n) hanʃen joh(ann)es wege(n)
die fier der eyde erlaß(e)n vnd ʃpricht wie er vor gerett vnd
das zu recht geʃtalten habe // das ʃtille er auch noch zu recht
Ancze alʃuo(n) hanʃen wegen hait verbot daß hen(ne) erken(n) allʃ vo(n)
joh(ann)es wegen die fier der eide erlaß(e)n hait vnd dwile joh(ann)es aým
erʃten der redde des geleits halb(e)n abe reddig iʃt geweʃt // des
er doch erzugt iʃt So hoffe er alʃuo(n) hanʃen // wegen joh(ann)es er-
folgt zu hain ʃo hoch ʃin anʃprach vor gericht gelut hait
vnd ʃtilt das zu recht hen(ne) erken alʃuo(n) joh(ann)es wegen hofft
ney(n) nach allen ergangen ʃachen daß iʃt gelengt bijß off die
Ad ʃocios geʃillen das haint ʃie beide verbot

ex p(ar)te d(omi)ni Jtem der ʃcholtes alʃuo(n) wegen myns gnedigen here(n) hait anʃp(ra)ch
verbot vnd antwort auch verbot

3 tag Jtem ancze alʃuo(n) hanʃen wegen hait ʃin 3 tag furt(er) geheiʃch(e)n
mehe konde zu brenge(n) obe yme noit were

Jtem henne von eltuil hait ʃich verdingt ʃyfert ʃwarczkoppen ʃin
wort zu thűne vnd hait ʃin vndertinge verbot als recht iʃt
vnd hait zu geʃproch(e)n wertenhengin wie daß ʃie ʃich ʃame(n)t-

Übertragung

sich auf die ungetrennt berufen und die heute auch geführt habe gemäß der Ordnung des Gerichts, so sei der Beweis nicht ergangen gemäß seiner Klage, nämlich dass die zwei, die in dem Gerichtsbuch stehen, davon nicht berührt sind. Daher hoffe er, das so zu genießen wie es das Gericht als Recht erkennt, dass ihn der Beweis nicht irren soll. Das legt er dem Gericht vor.
Darauf sagt Antze für Hans: Wegen Henne Scherer, der habe die Anklage für sie beide getan und das Gut sei auch ihnen beiden gewesen, das sei bekannt. Der Beweis habe auch klar geredet von ihr und uns, das sei offensichtlich so zu verstehen, dass es zwei gewesen seien, denn Henne Scherer sei kein Herr, dass er sich selbst mit ihr anreden solle. Weil es auch noch Tag ist und die Eide noch nicht geschehen sind, so sollen die vier noch die Macht haben etwas wegzunehmen oder hinzuzufügen und zu sagen, was notwendig sei. Das legt er auch dem Gericht vor. Ercker für Johannes hofft, die Aussage solle ihn nicht irre machen, denn er habe ihnen zuvor die Eide erlassen. Darum hoffe er, dass sie nicht weiter reden sollen. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Antze für Hans: Das habe er nicht gehört, dass den Aussagenden die Eide erlassen worden seien. Denn hätte er es gehört, er hätte es sogleich festhalten lassen. Das hat er auch dem Gericht vorgelegt. Darauf urteilt das Gericht: Es sei eine Aussage geschehen und die von beiden Teilen festgehalten worden. Dabei lasse es das Gericht. Und als sie sagen, dass den vieren die Eide erlassen worden seien, davon weiß das Gericht nichts. Denn sage sie jemand der Eide los, das hören sie wohl, so geschehe weiter deswegen, wie es Recht ist. Das Urteil hat Antze für Hans festhalten lassen. Weiter hat Henne Ercker für Johannes den vieren die Eide erlassen und sagt weiter, wie er zuvor redete und das dem Gericht vorgelegt habe. Das legt er erneut dem Gericht vor. Antze für Hans hat festhalten lassen, dass Henne Ercker für Johannes den vieren die Eide erlassen hat. Und weil Johannes zunächst das Geleitsversprechen geleugnet habe, wessen er doch überführt wurde, so hoffe er für Hans gegen Johannes gewonnen zu haben, so hoch wie seine Anklage vor Gericht gelautet habe. Henne Ercker für Johannes hofft Nein wegen all den ergangenen Sachen. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen. Der Schultheiß für meinen gnädigen Herrn hat Anklage und Antwort auch festhalten lassen.

Antze für Hans hat seinen dritten Termin gefordert, weitere Beweise beizubringen, wenn das notwendig wäre.

Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Sifert Swartzkopp vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat Hengin Wirt angeklagt, dass sie sich gemeinsam

Registereinträge

Antze (Name)   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Ercker, Henne   –   Geleit   –   Gerichtsordnung   –   Nyttert, Johannes   –   Pfalzgrafen bei Rhein   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schneider, Hans   –   Swartzkopp, Sifert   –   Urteil   –   Vollgericht   –   Wirt, Hengin   –