Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 062

16.02.1470  / Freitag nach Valentinus

Transkription

furt(er) geb(e)n das ʃchade yme xx gld vnd Ee ʃie ney(n) dar zu ʃagen / ʃo
wolle er das behald(e)n / als das gericht erkent(en) daß die gulte alʃo
gegeb(e)n iʃt / bijß of yeczűnt echte jare vngeuerlich Dar off ʃage(n)
die czwene wie daß mantelhen(ne) vergifft vnd vergeb(e)n ʃyhe alles
das er hie habe gehabt vor pandgůt vßgeʃcheid(e)n ij placken her
vmbe ʃo hoffen ʃie ýme nit ʃchuldijg zu ʃin Mantelhen(ne) ʃpricht die
gulte ʃyhe die zijt ʃýner můder geweʃt vnd nit ʃin auch was
ʃin můter gehabten habe / das ʃtehe jn arnolts henne(n) handt vnd
dwile ýme henne das gonnet / ʃo hoffe er daß ʃie ýme die gulte
auch geb(e)n vnd antworten ʃollen // ʃie brechten dan bij daß die
gulte jn die gűde gehorte / Dar off ʃagen die czwene / henne
mantel ʃýhe jn ʃiner anfrauw(e)n gude geerbt her vmbe ʃo hoffe(n)
ʃie ýme nit ʃchuldig ʃin zu antworte(n) vnd ʃtyllen das zu recht
henne mantel ʃpricht nach dem ʃie ýme ʃin clagen gebroch(e)n
hab(e)n nach lude des bűchs ʃo ʃollen ʃie ýme auch antworten vnd
ʃtýlt das auch zu recht Das iʃt gelengt noch hude zu xiiij tage(n)
ʃic hodie das haint ʃie beide verbot

erk(annt) Jtem ʃnyt den wint erk(ennt) thomas hauborn viij ß ʃo f(er)re eß die ʃchucze(n)
erkenne(n) jn xiiij tage(n) abe zu thűne gein den burg(er)meiʃt(er)n

Jtem thomas haubor alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen der heren vo(n) erbach
1 h dut 1 h vor xv tor(nes) gelts off ancze duppengieß(er)n alʃuo(n) wien(er)he(ne)
wegen et ʃup(ra) pingn(or)a

1 h Jdem dűt 1 h vor xxvij ß off erkes hengin et om(n)ia

erf(olgt) Jtem karlen meczler erf(olgt) bartolme(us) myern vor vi gld

Actu(m) off frytag nach valentini

Jtem zuʃch(e)n bartolme(us) noiß(e)n alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen dieterich hůts vnd
wiprecht kerch(er)n / nach anʃprach antwort vnd beid(er)theile vorbre(n)ge(n)
bartolmes noiß S(e)n(ten)ia dwile bartolme(us) alʃuo(n) ʃins jonck(er)n wegen / ober ʃolich jare
wipr(echt) kerch(er) zale der zuʃage halber // er der frauw(e)n gethan ʃyne(n) drýtteil ge-
no(m)men hait So ʃall er das auch furt(er) neme(n) vnd die frauwe bij dem
S(e)n(tenti)a wingart laß(e)n / eß were dan ʃache daß er bij brechte als recht iʃt
daß er ýre den wingart nit lenger zu geʃagt dan(n) jn maiß(e)n
er jn ʃyner anʃprach gemelt hait Das ortel haint ʃie beide v(er)bot
furt(er) begert bartolme(us) alʃuo(n) ʃins jonck(er)n wegen dwile das ortel
konde berůre wan(n) Ee er die kontʃchafft brenge(n) ʃolle S(e)n(ten)ia Jnoch
hude zu xiiij tagen darff er dan(n) ʃyn(er) tage fűrte vnd heiʃt die als

Übertragung

weiter geben, das schade ihm 20 Gulden. Und bevor sie Nein dazu sagen, so wolle er das festhalten, wie es das Gericht erkennt, dass die Gülte gegeben wurde bis auf die letzten 8 Jahre ungefähr. Darauf sagen die beiden, dass Henne Mantel alles vergeben und weggegeben sei, das er hier als Pfandgut hatte ausgenommen 2 Stück. Darum hoffen sie, ihm nichts schuldig zu sein. Henne Mantel sagt: Die Gülte sei zu der Zeit seiner Mutter gewesen und nicht seine. Was seine Mutter hatte, das stehe in Henne Arnolts Hand. Und weil ihm Henne das gönnt, so hoffe er, dass sie ihm die Gülte auch geben und antworten sollen, sie brächten denn den Beweis, dass die Gülte zu den Gütern gehörte. Darauf sagen die zwei: Henne Mantel sei Erbe in den Gütern seiner Ahnin. Darum hoffen sie, ihm nicht schuldig zu sein zu antworten und legen das dem Gericht vor. Henne Mantel sagt: Nachdem sie ihm seine Klage gebrochen haben gemäß dem Gerichtsbuch, so sollen sie ihm auch antworten. Das legt er auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden um 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Snit den Wint erkennt gegenüber Thomas Haubor an, 8 Schilling binnen 14 Tagen den Bürgermeistern erstatten zu müssen, wenn es die Schützen so erkennen.

Thomas Haubor als Vertreter der Herren von Eberbach erhebt seine 1. Klage wegen 15 Turnosen Geld gegen Antze Duppengießer wegen Henne Wiener auf die Pfänder.
Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 27 Schilling gegen Hengin Ercker auf alles.
Karl Metzler verklagt Bartholomäus Myer auf 6 Gulden.

Freitag 16. Februar 1470

Zwischen Bartholomeus Noiße als Vertreter von Dieterich Hut und Wiprecht Kercher nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten ergeht das Urteil: Weil Bartholomeus für seine Junker über die genannten Jahre gemäß der Zusage, die er der Frau gegeben hat, den dritten Teil genommen hat, so soll er das auch weiter tun und die Frau bei ihrem Wingert lassen. Es sei denn, er brächte gemäß dem Recht bei, dass er ihr den Wingert nicht länger zugesagt hat als in der Form, die er in seiner Anklage genannt hat. Das Urteil haben sie beide festhalten lassen. Weiter fragt Bartholomeus für seinen Junker, da das Urteil Beweise betreffe, wann er die Beweise beibringen solle. Urteil: In 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie

Registereinträge

Ahnfrau   –   Arnolt, Henne   –   Buergermeister (Ingelheimer Grund)   –   Duppengießer, Antze   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Ercker, Hengin (Henchin)   –   Frau (Frau)   –   Freitag   –   Guelt (Gült)   –   Hand (Hände)   –   Haubor, Thomas   –   Hut, Dietrich   –   Kercher, Wiprecht (der)   –   Klagebruch   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Metzler, Karl (der)   –   Mutter (Mütter)   –   Myer, Bartholomäus   –   Noiße, Bartholomäus   –   Recht (gleiches)   –   Schuetze (Schütze) (Amt)   –   sententia   –   Snit den Wint, Contze   –   Turnose   –   Valentinus (Datumsangabe)   –   Wiener, Henne   –   Wingert (Weingarten)   –