Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 044v

09.06.1469  / Freitag nach Bonifatius

Transkription

Jtem heyncze wolff als von momp(ar)ʃchafft wege(n) ʃins here(n) h(er) hey(n)rich
2 h wolffs dut 2 h vor iij fernczel korns off ʃolich vnderphande
die dan dar vor liegen tut p(ri)ma

Jtem hey(n)rich buʃer vnßer mit ʃcheffen als von des ʃpittals wege(n)
1 h dut 1 h vor iij thornes off her johan(n) beynling vnd off alleß daß
daß grahen(n) diele gelaßen hait

Jtem hans ruße von albßheym

actu(m) off frytag nach corporis chriʃti[a]

3h 3h Jtem thomas haubor als von momp(ar)ʃchafft wegen der here(n) von erbach
dut 3 h off erkes hengin vnd ʃchopp hen(ne) ut p(ri)ma

actu(m) off frytag nach ʃant bonifaci(us) tag

erk(annt) Jtem bartolme(us) noiß erk(ennt) thomas hauborn iiij malt(er) korns zu geb(e)n
in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Joh(ann)es bÿczeln elʃen ʃone ʃpricht ʃin mut(er) habe ey(n) kyrßgarten
býczeln Joh(anne)s verkaufft vnd off geb(e)n hen(ne) heberers ʃone(n) / henne(n) vnd cleʃen
geloʃt nű ʃyhe er der nehʃte erbe vnd begert mit recht obe er den ʃelbe(n)
garten nit loʃen moge ʃ(e)n(tent)ia iʃt er der nehʃte erbe ʃo mage er yne
loʃen daß hait joh(ann)es verbot vnd ey(n) gld hind(er) gericht gelacht der
poʃuit ʃelb(e)n loʃűnge halb(e)n vnd den auch henne(n) vnd cleʃen vorg(e)n(annt)t(en)
recepit auch geoffent Jtem den ʃelb(e)n gld hait cleʃe von ʃins brud(er) vnd auch
ʃynetwege(n) widder geno(m)men

Jtem peder rupel ʃpricht hen(ne) des probʃt knecht gebe jme jars iiij ß gelts
von ɉ morge(n) wingarts ay(m) dieffen wege nű habe er yme ʃins zinßs
widd(er) geno(m)men(n) nit geb(e)n vnd ʃtehe der wingart auch noch zu ʃyne(n) hande(n) vnd be-
ped(er) ruppel gert mit recht / obe er den nit moge widder neme(n) ʃ(e)n(tent)ia ja ʃi ita
eʃt ʃi no(n) geʃchee was recht ʃyhe das hait peder verbot

erf(olgt) erf(olgt) Jtem karlen meczler erf(olgt) peder hane(n) heyncze hyczpeffern vnd hen(ne)
erf(olgt) manteln offs bűch

Jtem mathis beynling hait das buch laßen offen des erk(enntnis) halb(e)n peder
czwilling yme gethan hait vnd hait das verbot vnd ʃpricht peder
habe ʃyner műder die erbűnge nit gethan jn maiß(e)n vnd wie
erf(olgt) no(ta) er dan vor geriechte erkante(n) habe vnd begert mit recht obe er
yne nit erf(olgt) habe ʃ(e)n(tent)ia ja offs bűch das hait mathis verbot

Jtem ancze duppengießer dut 1 clage off hey(n)rich ʃchűmecher(n) zu hey-
1 clage ʃeßhey(m) vor ij gld heybtgelts vnd iiij gld ʃchadens et om(n)ia

[a] Das Wort ist in griechischen Buchstaben (xpi) geschrieben.

Übertragung

Heinz Wolff als Vertreter seines Herrn Herr Heinrich Wolff erhebt seine 2. Klage wegen 3 Viertel Korn auf die Pfänder, die dafür hinterlegt sind.

Heinrich Buser, unser Mitschöffe, erhebt für das Spital seine 1. Klage wegen 3 Turnosen gegen Herrn Johan Beinling und auf alles, was Diele Grahe hinterlassen hat.

Hans Ruße von Albisheim.

Freitag 2. Juni 1469

Thomas Haubor als Vertreter der Herren von Eberbach erhebt seine 3. Klage gegen Hengin Ercker und Henne Schopp.

Freitag 9. Juni 1469

Bartholomäus Noiße erkennt an, Thomas Haubor 4 Malter Korn zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Johannes Bitzel, der Sohn von Else sagt, seine Mutter habe einen Kirschgarten verkauft und ihn Henne Heberers Söhnen, Henne und Clese, übergeben. Nun sei er der nächste Erbe und fragt das Gericht, ob er den Garten nicht auslösen könne. Urteil: Ist er der nächste Erbe, so könne er ihn lösen. Das hat Johannes festhalten lassen und hat einen Gulden bei Gericht hinterlegt wegen der Lösung und hat den Gulden den genannten Henne und Clese geöffnet. Den Gulden hat Clese für sich und seinen Bruder angenommen.

Peter Rupel sagt, dass Henne, der Knecht des Propstes, ihm jährlich 4 Schilling Zins von ½ Morgen Wingert am Dyffenweg gebe. Nun habe er ihm seinen Zins nicht gegeben und der Wingert sei auch noch in seinem Besitz. Nun fragt er das Gericht, ob er den nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist, wenn es nicht so ist, geschehe, was Recht ist. Das hat Peter festhalten lassen.

Karl Metzler hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter Han, Heintze Hytzpeffer und Henne Mantel.

Mathis Beinling hat das Buch öffnen lassen wegen des Zugeständnisses, das Peter Zwilling machte und hat das festhalten lassen. Und er klagt Peter an, er habe seiner Mutter nicht das Erbe geleistet so wie er es vor Gericht versichert hat. Und er fragt das Gericht, ob er nicht gegen ihn gewonnen habe. Urteil: Ja, gemäß dem Eintrag ins Gerichtsbuch. Das hat Mathis festhalten lassen.

Antze Duppengießer erhebt seine 1. Klage gegen Heinrich Schumacher zu Heidesheim wegen 2 Gulden Klagesumme und 4 Gulden Schaden auf alles.

Registereinträge

Beinling, Johan   –   Beinling, Mathis   –   Bitzel, Else (die Bitzelsen)   –   Bitzel, Johan (Johannes, Jo)   –   Bonifatius   –   Buser, Heinrich   –   Corpus Christi   –   Duppengießer, Antze   –   Dyffenweg   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Erbe (Erben)   –   Ercker, Hengin (Henchin)   –   Freitag   –   Garten   –   Han, Peter   –   Haubor, Thomas   –   Heberer, Clese   –   Heberer, Henne   –   Heidesheim (Ort)   –   Henne (Name)   –   Hytzpeffer, Heintze   –   Kirschgarten   –   Knecht (Knechte)   –   Korn (Getreide)   –   Malter   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Metzler, Karl (der)   –   Mutter (Mütter)   –   Noiße, Bartholomäus   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Propst im Saal   –   Rupel, Peter   –   Ruße, Hans   –   Schopp, Henne   –   Schuhmacher, Heinrich   –   sententia   –   Sohn (Söhne)   –   Spital (Nieder-Ingelheim)   –   Turnose   –   Viertel   –   Wingert (Weingarten)   –   Wolff, Heintz   –   Wolff von Sponheim, Heinrich   –   Zins (Abgabe)   –   Zwilling, Peter   –