Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 043

15.05.1469  / Montag nach Exaudi

Transkription

vnd hofft der erʃten antw(or)t vnd des eyne(n) vnd des and(er)n zu ge-
nyeßen daß ʃin here(n) yme nit ʃchuldig ʃyhen vnd ʃin beʃeße
ʃolle ʃin here(n) nit yrren / so habe erß auch noch nit bij bracht
als recht ʃyhe iʃt / daß eß ey(n) beʃeße ʃyhe auch dwile die fraűwe
zu eyner handt geʃeßen habe / ʃo ʃyhe nýma(n)t mechtig yr gűt
zűü(er)keyffen er hette die kinde dan(n) auch erfolgt vnd ergange(n)
als recht were vnd ʃtylt das zu recht // hen(ne) erke als vo(n) hey(n)richs
wege(n) hait verbot daß ancze als von h(er)n wilhelms wege(n) gerette(n)
hait daß nÿma(n)t nűʃt moge vergýfften ader vergeb(e)n er ʃyhe da(n)
der frauwen erbe / nű ʃyhe hey(n)rich der fraűwen erbe vnd hofft
deß eyne(n) vnd des and(er)n ʃouil zu genyßen daß die here(n) die gűd(er)
vnbillich geno(m)me(n) hab(e)n one herwonne(n) alleß rechte(n) vnd ʃtylt
daß zu recht ancze als von he(r)n wilhelms wegen hait eß auch zu
recht geʃtalt jn maiß(e)n vnd wie er vor gerette(n) hait daß iʃt gelengt
xiiij tage ʃic hodie das hant ʃie beide verbot

erf(olgt) Jtem hans des korßner erf(olgt) hey(n)rich beyern offs bűch

Jtem hengin henckmantel vnd heyncze hiczpheffer hant erkante(n)
erk(annt) erk(annt) karlen meczlern / xxij y(m)meß ye vor ey(n) y(m)meß iij ß zu geb(e)n jn
xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem peder hane hait erk(annt) karlen meczlern xj y(m)meß ye vor ey(n)ß
iij ß zu geb(e)n jn xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Enders von winhey(m) als von mo(m)p(ar)ʃchafft wege(n) ʃyn(er) ʃweger
ʃpricht gyʃenhe(ne) ancze gebe ʃyner ʃweger jars iiij ß von ey(m)
widd(er) ge(n)o kyrßgarte(n) nű habe er den zynße nit geb(e)n vnd ʃtehe der kirß-
men garte auch noch zu yren hande(n) vnd begert mit recht obe er
nit vo(n) ʃyner ʃweger wege(n) den garte(n) moge widd(er) neme(n) ʃ(e)n(tent)ia
ja ʃi ita eʃt / ʃi no(n) geʃchee was recht ʃyhe das hait enders v(er)bot

erk(annt) Jtem thomas haubor erk(ennt) karlen meczlern xv thornes zu geb(e)n
in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Elʃe cleßgin webers wytwen hait erk(annt) hen(ne) bocken als
erk(annt) vo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen der here(n) zu(m) heilge(n) grabe zu mencze
ix lb zu geb(e)n jn eyne(m) maende ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem heyncze wolff als vo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wege(n) ʃh(er)n hey(n)rich wolffs
1 h dut 1 h off ʃolich vnd(er)phande die dan(n) h(er)n hey(n)riche(n) lygent
vor iij fernczeln korns die dan enders bart jnhait

Übertragung

und er hofft die erste Antwort und das eine und das andere zu genießen, dass seine Herren ihm nichts schuldig seien und sein Besitz solle seine Herren nicht irren. Er habe auch noch nicht bewiesen, wie es Recht ist, dass es ein Besitz sei. Da die Frau zu einer Hand gesessen sei, so sei niemand mächtig, ihr Gut zu verkaufen, er hätte dann zuvor gegen ihre Kinder auch geklagt und gewonnen, wie es Recht ist. Das legt er auch dem Gericht vor. Henne Ercker für Heinrich hat festhalten lassen, dass Antze für Herrn Wilhelm geredet hat, dass niemand etwas weggeben könne, er sei denn der Erbe der Frau. Nun sei Heinrich der Erbe der Frau und er hofft, das eine und das andere ebenso zu genießen, dass die Herren die Güter unbillig genommen haben ohne alles Recht. Das legt er dem Gericht vor. Antze für Herrn Wilhelm hat es auch dem Gericht vorgelegt, in der Form wie er zuvor aussagte. Das ist verschoben worden um 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Hans Korsner hat seinen Einspruch eingeklagt gegen Heinrich Beyer.

Hengin Henckmantel und Heintze Hytzpeffer haben anerkannt, Karl Metzler 22 Mahlzeiten zu bezahlen, für jedes Mahlzeit 3 Schilling binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Han hat anerkannt, Karl Metzler 11 Mahlzeiten für je 3 Schilling zu bezahlen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Enders von Weinheim klagt als Vertreter seines Schwiegervaters Antze Gysenhenne an, er gebe seinem Schwiegervater jährlich 4 Schilling von einem Kirschgarten. Nun habe er ihm die Zinsen nicht gegeben und der Kirschgarten ist noch in seinem Besitz. Und er fragt das Gericht, ob er nicht für seinen Schwiegervater den Garten wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist, wenn nicht, geschehe es, wie es Recht ist. Das hat Enders festhalten lassen.

Thomas Haubor erkennt an, Karl Metzler 15 Turnosen zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Else, die Witwe Clesgin Webers hat anerkannt, Henne Back als Vertreter der Herren zum Heiligen Grab zu Mainz 9 Pfund zu geben binnen einem Monat. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Heintze Wolff als Vertreter von Herrn Heinrich Wolff erhebt seine 1. Klage auf die Pfänder, die Enders Bart für 3 Viertel Korn Herrn Heinrich hinterlegt hat.

Registereinträge

Back, Henne   –   Bart, Enders (Endres)   –   Beyer, Heinrich   –   Duppengießer, Antze   –   Erbe (Erben)   –   Ercker, Henne   –   Garten   –   Geisenheim, Wilhelm von   –   Gysenhenne, Antze   –   Han, Peter   –   Hand (Hände)   –   Heilig-Grab-Kapelle (Mainz)   –   Henckmantel, Hengin   –   Hytzpeffer, Heintze   –   Imbis   –   Kind (Kinder)   –   Kirschgarten   –   Korn (Getreide)   –   Korsner, Hans (der)   –   Mainz (Stadt)   –   Metzler, Karl (der)   –   Monat   –   Recht (gleiches)   –   Schwiegervater   –   sententia   –   Turnose   –   Viertel   –   Weber, Clesgin   –   Weber, Else   –   Weinheim, Enders (Endres) von   –   Wolff, Heintz   –   Wolff von Sponheim, Heinrich   –   Zins (Abgabe)   –