Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 039v

14.04.1469  / Freitag nach Quasi modo geniti

Transkription

Jtem cleßgin heberer hait erk(annt) daß er ryne cleʃen geluhen habe
Eck(er) geluhe(n) ʃin theile ecker vnd wieʃen die er hie hait // fier jare lang alle
jare vm(m)b ey(n) malder korns vnd vij alb daß hait cleʃe verbot

Jtem hengin ʃnider hait erk(annt) anczen de(n) vnder ʃcholteß(e)n mit ʃyne(m)
f(re)f(el) liebe zu detingen vor ey(n) freffel daß hait ancze verbot

Jtem hengin ʃnider hait zu geʃproch(e)n jekel broppen wie daß er
yme ʃchuldig ʃyhe ey(n) lb vnd iij d gerechent(er) ʃcholt vnd daß er yme
erk(annt) daß nit gebe ader erkenne daß ʃchade yme als vijl dar zu jekel hait
ʃin erkante(n) daß hait hengin verbot vnd gefragt wa(n) er jme das
geb(e)n ʃolle ʃ(e)n(tent)ia jn xiiij tage(n) das hait hengin vauch verbot

actu(m) off frýtag nach dem Sontage quaʃimodage(n)iti

Jtem hen(ne) mantel hait zu geʃproch(e)n concze ʃcheffern wie daß er ʃyner
hen(ne) ma(n)tel műder ʃchuldig ʃyhe geweʃt xvij ß vnd daß er yme die nit gebe ad(er)
erkenne daß ʃchade jme alʃuil dar zu dar off ʃpricht concze er habe
concze ʃcheffer ey(n) acker vm(m)b ʃin műder kaűfften den habe er yr auch gutlich bezalt
vnd wes er yne wider anlange des ʃyhe er vnʃchuldig die vnʃcholt
iʃt geʃtalt xiiij tage das hant ʃie beide verbot

Jtem ancze dűppengießer hait ʃich verdingt h(er)n wilhelm der here(n) ampt
ma(n) zu ʃant [Stephan] zu mencze ʃin wort zu thűne vnd hait ʃin vndertinge
h(er)re wilhelm verbot als recht iʃt dar geygen hait ʃich henne ercke verdingt hey(n)-
rich beyern ʃin wort zu thűne vnd hait auch ʃin vndertinge verbot
hey(n)r(ich) beyer als recht iʃt vnd hant beide des rechten her uß begert daß iʃt gelengt
xiiij tage ʃic hodie das hant ʃie beide verbot

erk(annt) Jtem gerhuß hengin rußen frauwe [!] erk(ennt) cleʃe breitharden ij lb off
rechnu(n)ge zu geb(e)n jn xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem do(m)m(us) peder hait zu geʃproch(e)n hans ʃtrohauw(er)n wie daß er yme ʃchuldig
ʃyhe xiij ß vnd daß er yme die nit gebe ader erken(n)e daß ʃchade yme
do(m)m(us) peder alß vil dar zu vnd heißt yme des ey(n) ney(n) ader ja dar off ʃpricht hans
er habe vm(m)b pedern kaufft vor xv gld deß habe er jme geb(e)n
ha(n)s ʃtrohaűwer fűnff gld so habe er jne bewiʃet mit x gld do er auch ey(n) genůge(n)
off gehabten hait / die habe er off gehaben bijß off xiiij ß die heiʃche
er yme auch geb(e)n vnd wes er yne wider anlange deß ʃyhe er vnʃchuldig
peder ʃpricht er habe hanʃen ʃin gut zu kauff geb(e)n vnd nyema(n)t anders
vnd gebe ýme jhener die xiiij ß er neme ʃie auch die vnʃcholt iʃt ge-

Übertragung

Clesgin Heberer hat anerkannt, dass er Clese Ryne seinen Anteil an Äckern und Wiesen, die er hier hat, für vier Jahre verpachtet hat, gegen jährlich 1 Malter Korn und 7 Albus. Das hat Clese festhalten lassen.

Hengin Schneider hat anerkannt, Antze dem Unterschultheißen für einen Frevel mit seinem Leib zu büßen. Das hat Antze festhalten lassen.

Hengin Schneider hat Jeckel Bropp angeklagt, dass er ihm 1 Pfund und 2 Denar abgerechneter Schuld schuldig sei. Dass er ihm die nicht zahle oder die Schuld anerkenne, das schade ihm ebenso viel dazu. Jeckel hat sie anerkannt. Das hat Hengin festhalten lassen und gefragt, wann er ihm das bezahlen solle. Urteil: in 14 Tagen. Das hat Hengin auch festhalten lassen.

Freitag 14. April 1469

Henne Mantel hat Contze Schefer angeklagt, dass er seiner Mutter 17 Schilling schuldig gewesen sei. Dass er ihm die nicht gebe oder die anerkenne, das schade ihm ebenso viel dazu. Darauf sagt Contze: Er habe einen Acker von seiner Mutter gekauft. Den habe er auch gütlich bezahlt. Und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt für 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Antze Duppengießer hat sich verpflichtet, Herrn Wilhelm, den Amtmann der Herren zu St. Stephan zu Mainz, vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Dagegen hat sich Henne Ercker verpflichtet, Heinrich Beyer zu vertreten und hat auch seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Beide haben das Urteil gefordert. Das ist verschoben worden um 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.

Gerhuse, die Frau von Hengin Ruße, erkennt an, Clese Breithard 2 Pfund gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Peter Thomas hat Hans Strohauwer angeklagt, dass er ihm 14 Schilling schuldig sei und dass er ihm die nicht gebe oder sie anerkenne, das schade ihm ebenso viel dazu. Und er fordert von ihm ein Nein oder Ja. Darauf sagt Hans: Er habe von Peter gekauft im Wert von 15 Gulden. Davon habe er ihm 5 Gulden gegeben. 10 Gulden habe er so gesichert, dass er ein Genügen daran hatte. Die habe er geleistet bis auf 14 Schilling, die muss er ihm auch nicht geben. Wessen er ihn darüber hinaus belange, dessen sei er unschuldig. Peter sagt: Er habe Hans sein Gut zum Kauf gegeben und niemand sonst. Gebe ihm jener die 14 Schilling, so nehme er sie. Die Unschuld ist festgesetzt

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Amtmann (Mainz)   –   Beyer, Heinrich   –   Breithart, Clese (von)   –   Bropp, Jeckel   –   Denar (d)   –   Drapp, Antze   –   Duppengießer, Antze   –   Ercker, Henne   –   Freitag   –   Frevel (frevelich)   –   Geisenheim, Wilhelm von   –   Heberer, Clesgin   –   Korn (Getreide)   –   Mainz (Stadt)   –   Malter   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Mutter (Mütter)   –   Pacht   –   Quasi Modo Geniti   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Ruße, Gerhuse   –   Ruße, Hengin   –   Ryne (Rhein), Clese (am)   –   Schefer, Contze (der)   –   Schneider, Hengin   –   sententia   –   Sonntag (Tag)   –   St. Stephan (Mainz)   –   Strohauwer, Hans   –   Thomas, Peter   –   Unschuld (unschuldig)   –   Unterschultheiß   –   Wiese (Grünland)   –