Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 034

01.02.1469  / Mittwoch vor Marie Reinigung

Transkription

ey(n) mit geʃyllen daß hait hengin verbot vnd mit recht begert
wan(n) er jme burge(n) recht thűn ʃolle ʃ(e)n(tent)ia noch daling das
hait hengin verbot

Jtem hey(n)rich beyer hait zu geʃproch(e)n thomas haubor concze beckern
hey(n)rich beye(r) vnd hen(ne) hauborn wie daß ʃie ʃyhen bij eyne(m) winkauff geweʃte(n)
daß er kaufften habe vm(m)b heyncze hytzpeffern ey(n) deyle an eyne(m)
wingart / den dan(n) jnhait arnolts henne vnd ʃagen nit wie eß do
no(ta) de(n) winkauff geluten hait / daß ʃchade jme von ir ycklichem x gld dar off
ʃagen die dryhe ey(n)mu(n)dig ʃie ʃyhen bij eyne(m) kauff geweʃt zuʃche(n)
hey(n)rich beyern vnd heÿncz hÿczpeffern // daß heyncze verkauffte(n)
habe hey(n)rich(e)n ey(n) deyle an eyne(m) wingart den habe arnolts henne
jnne alʃo daß arnoltʃhen(ne) hey(n)rich beyern jars geb(e)n ʃal / vo(n)
dem ʃelb(e)n wingart drytteil die ʃage hait hey(n)rich verbot
vnd hait den dryhen furter zu geʃproch(e)n ʃie hab(e)n ey(n) redde ge-
ʃagt vnd bewere(n) die nit als recht iʃt / daß ʃchadt jme vo(n) ir
ycklichem x gld vnd heyʃt yne des ey(n) ja ader ney(n) dar off
ʃprechent die dryhe / ʃie wollen dar zu thűne was jne mit recht
gebure das hait hey(n)rich verbot vnd gefragt wa(n) ʃie das thűne
ʃollen ʃ(e)n(tent)ia jn xiiij tagen das hait hey(n)rich vnd dryhe verbot

erf(olgt) Jtem hey(n)rich beyer erf(olgt) heyncz hyzpheffern offs bűch

erf(olgt) Jtem zorns hengin erf(olgt) helffriche(n) offs bűch

actu(m) off montag nach c(on)u(er)ʃionis pauli

2 tag Jtem wertenhengin hait ʃin 2 tag furt(er) geheiß(e)n gey(n) hen(ne) beckern
das bűch zu brenge(n) vnd hait das verbot

actu(m) off mýtwoch vor pu(r)ificac(i)on(is) ma(r)ie

Jtem her johan ʃuʃe amp abt zu franckentale geweʃt iʃt ʃpricht
yme ʃyhe kűnt getan wie daß herma(n) ʃtocke off jne geclagte(n)
h(er) ioha(n) ʃuʃe habe nű ʃtehe er do vnd wolle ʃtyllen ʃin lijp vor ʃyne gűt vnd
h(er)ma(n) ʃtocke begert myt recht obe ʃin gűt nit ledig ʃyhe ʃ(e)n(tent)ia wil er
recht geb(e)n vnd neme(n) nach anʃprach vnd antwort als der
ʃcheffen hie wiʃet vor ey(n) recht ʃo iʃt eß ledig do hait er ja
geantwort vnd hait das verbot

Jtem zuʃch(e)n her johan Ʃuʃe vnd herma(n) ʃtocke jʃt gelengt zuʃch(e)n
hie vnd de(n) neʃten frytage nach der pinxtwoch(e)n ʃic hodie daʃ
gelengt hant ʃie beide verbot

Übertragung

einen Mitgesellen. Das hat Hengin festhalten lassen und das Gericht gefragt, wann er Bürgenrecht leisten solle. Urteil: Noch heute. Das hat Hengin festhalten lassen.
Heinrich Beyer hat Thomas Haubor, Contze Becker und Henne Haubor angeklagt, dass sie bei einem Weinkauf waren, als er von Heintze Hytzpeffer einen Teil an einem Wingert kaufte, den Henne Arnolt innehat; Und sie sagen nicht, was geredet worden sei. Das schade ihm von jedem 10 Gulden. Darauf sagen die drei einmütig: Sie seien bei einem Kauf gewesen zwischen Heinrich Beyer und Heintze Hitzpeffer, als Heintze Heinrich einen Teil an einem Wingert verkauft habe, den Henne Arnolt innehabe, so dass Henne Arnolt Heinrich Beyer jährlich den dritten Teil von dem Wingert gebe. Die Aussage hat Heinrich festhalten lassen und hat die drei weiter angeklagt, dass sie ihre Aussage nicht beeiden, wie es Recht ist. Das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden und er fordert von ihnen ein Ja oder Nein. Darauf sagen die drei, sie wollen tun, was ihnen von Rechts wegen gebühre. Das hat Heinrich festhalten lassen und gefragt, wann sie das tun sollen. Urteil: In 14 Tagen. Das haben Heinrich und die drei festhalten lassen.

Heinrich hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Heintze Hytczpeffer.

Hengin Zorn hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Helffrich.

Montag 30. Januar 1469

Hengin Wirt hat seinen 2. Tag erbeten, das Gerichtbuch beizubringen gegen Henne Becker und hat das festhalten lassen.

Mittwoch 1. Februar 1469

Herr Johan Suse, der Abt zu Frankental war, sagt, es sei ihm kund getan worden, dass Herman Stock gegen ihn geklagt habe. Nun stehe er hier und wolle seinen Leib vor sein Gut stellen und fragt das Gericht, ob sein Gut nicht frei sei. Urteil: Will er Recht geben und nehmen mit Anklage und Gegenrede, wie das die Schöffen hier als Recht weisen, so ist es frei. Da hat er Ja geantwortet und hat das festhalten lassen

Zwischen Herrn Johan Suse und Herman Stock ist es verschoben worden bis auf Freitag nach Pfingsten. Das haben sie beide festhalten lassen.

Registereinträge

Abt (Äbte)   –   Arnolt, Henne   –   Becker, Contze   –   Becker, Henne   –   Beyer, Heinrich   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Conversio Pauli   –   Eidesleistung   –   Frankenthal (Stift)   –   Freitag   –   Geselle (Gesellin)   –   Haubor, Henne   –   Haubor, Thomas   –   Helffrich, N. N.   –   Hytzpeffer, Heintze   –   ledig (ledigen)   –   Leib vor Gut stellen   –   Mittwoch   –   Montag   –   Pfingsten   –   Purificatio Marie   –   Recht (gleiches)   –   sententia   –   Stock, Herman   –   Suse, Johan (Johannes)   –   Teilpacht   –   Weinkauf   –   Wingert (Weingarten)   –   Wirt, Hengin   –   Zorn, Hengin   –