Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 033v

27.01.1469  / Freitag nach Bekehrung des Paulus

Transkription

ʃ(e)n(tent)ia ja ʃi ita eʃt ʃi no(n) ʃo geʃchee was recht ʃyhe das hait
er verbot

p b Jtem henne von eltuil als vo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wege(n) der here(n) zu huʃe(n)
hait p b an hengin enderß

Jtem drubey(n) hait ʃich verdingt Enderß barte(n) ʃin wort zu thűne
geoffent vnd hait ʃin vndertinge verbot als recht iʃt vnd hait das bűch
end(er)s bart laße(n) offen gey(n) bartolme(us) noiß(e)n vnd hait das verbot vnd ʃp(ri)cht
noch hutbetage er hoffe daß recht ʃolle erkenne(n) // bartolme(us) ʃolle
jme ey(n) ja ader ney(n) thűne ader er ʃolle als vijl gartes han als
ʃin ʃwager dar off ʃpricht bartolme(us) wie er vor geantwort habe
daß ʃyhe auch noch ʃin meynu(n)ge vnd hofft er habe jme ge-
antwort das gerichte erkenne eß dan(n) daß iʃt gelengt bijß
ad ʃocios off die geʃellen das hant ʃie beide verbot

Jtem heýnrich beýer hait das buch laß(e)n offen gey(n) werten hengin
geoffent vnd hait das verbot vnd hait mit recht begert nach dem die dryhe
hey(n)rich beyer ir recht getragen hab(e)n obe er nit werten hengin erfolgten habe
dar off ʃpricht hengin er hoffe noch hutbetage vnd erfolgt zu
w(er)ten hengin ʃyne dan die dryhe ʃyhen bij dem erʃten winkauff nit geweʃte(n)
vnd hofft daß yne die redde nit yrren ʃolle vnd ʃtylt das zu recht
hey(n)rich hait eß auch zu recht geʃtalt / daß iʃt gelengt bijß off die ge
ad ʃocios ʃellen daß hant ʃie beide verbot

Jtem zornß hengin hait zu geʃproch(e)n hey(n)rich beyer(er)n wie daß er yme
ʃchuldig ʃyhe xviij y(m)meß die er dan verleiʃten habe jn ʃyne(m) huʃe
zornß hengy(n) ye vor ey(n) y(m)meß iij ß hey(n)rich hait ʃin erkant(en) das hait hengin ver
bot vnd gefragt wan(n) er jne bezalen ʃolle ʃ(e)n(tent)ia jn xiiij tage(n) ʃi
hey(n)rich beyer no(n) p erf(olgt) das hait hengin auch verbot

erk(annt) Jtem henne fegeʃack der alde erk(ennt) ped(er)n von badenhey(m) als uo(n) cleßgy(n)
kangießers wege(n) viiɉ lb zu geb(e)n jn xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

1 clage Jtem wygant ʃtorczkopp dűt 1 clage off den jonge(n) keyenhen(ne) vo(n) hey-
ʃeßhey(m) vor iiij lb hlr heybt geldes vnd vi gld ʃchad(e)n et om(n)ia etc

Jtem thomas haubor als von mo(m)p(ar)ʃchafft wegen der here(n) von erbach
1 h dut 1 h off kolben von winhey(m) off ey(n) malt(er) vnd iiiɉ comp korns
et om(n)ia

Jtem zornß hengin hait zu geʃproch(e)n thomas haubor wie daß er ʃin
zorns hengi(n) burge ʃyhe vor die ack weide knecht vor xi thornes vnd daß er ym(m)
die nit gebe ader jme nit burge(n) recht duwe daß ʃchade yme
tho(ma)s haubor ey(n) gld thomas ʃpricht er ʃyhe nit alley(n) burge ʃonder er habe

Übertragung

Urteil: Ja, wenn es so ist, ist es nicht so, so geschehe, was Recht ist. Das hat er festhalten lassen.

Henne von Eltville als Vertreter der Herren zu Hausen hat Pfändung gefordert gegen Hengin Enderß.

Drubein hat sich verpflichtet, Enders Bart vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat das Buch öffnen lassen gegenüber Bartholomeus Noiße und hat das festhalten lassen und sagt: Er hofft, das Gericht solle noch heute erkennen, dass Bartholomeus ihm ein Ja oder Nein tun solle. Oder er solle so viel von dem Garten haben wie sein Schwager. Darauf sagt Bartholomeus: Wie er zuvor geantwortet habe, das sei noch seine Meinung. Und er hofft, er habe ihm geantwortet, das Gericht erkenne denn anders. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.

Heinrich Beyer hat das Buch öffnen lassen gegen Hengin Wirt und hat das festhalten lassen und hat das Gericht gefragt: Nachdem die drei ihr Recht geleistet haben, ob er nicht seinen Anspruch gegen Hengin Wirt eingeklagt habe. Darauf sagt Hengin, er hoffe, heute noch nicht verurteilt zu sein, denn die drei waren nicht beim ersten Weinkauf. Und er hofft, dass ihn die Rede nicht irren solle und legt das dem Gericht vor. Heinrich hat es auch dem Gericht vorgelegt. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Dem haben Das haben sie beide festhalten lassen.

Hengin Zorn hat Heinrich Beyer angeklagt, dass er ihm 18 Mahlzeiten schuldig sei, die er in seinem Haus verzehrt habe, je 3 Schilling für die Mahlzeit. Heinrich hat das anerkannt. Das hat Hengin festhalten lassen und gefragt, wann er ihn bezahlen solle. Urteil: In 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung. Das hat Hengin auch festhalten lassen.

Henne Fegesack der alte hat anerkannt, Peter von Badenheim für Clesgin Kannengießer 7 ½ Pfund zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Wigant Stortzkopp erhebt seine 1. Klage gegen den jungen Henne Key von Heidesheim für 4 Pfund Heller Hauptgeld und 6 Gulden Schaden auf alles.

Thomas Haubor als Vertreter der Herren von Eberbach erhebt seine 1. Klage gegen Kolbe von Weinheim wegen 1 Malter und 3 ½ Kumpf Korn auf alles.

Hengin Zorn hat Thomas Haubor angeklagt, dass er sein Bürge sei für die Weideknechte für 11 Turnosen. Und dass er ihm die nicht gebe oder ihm Bürgenrecht leiste, das schade ihm einen Gulden. Thomas sagt, er sei nicht alleine Bürge, sondern er habe

Registereinträge

Badenheim, Peter von   –   Bart, Enders (Endres)   –   Beyer, Heinrich   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Drubein, N. N.   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Eltville, Henne von   –   Enders (Endres), Hengin   –   Fegesack, Henne   –   Garten   –   Haubor, Thomas   –   Heidesheim (Ort)   –   Imbis   –   Ingelheimerhausen (Kloster)   –   Kannengießer, Clesgin (Clese   –   Key, Henne   –   Korn (Getreide)   –   Kumpf   –   Malter   –   Noiße, Bartholomäus   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Schwager   –   sententia   –   Stortzkopp, Wigand   –   Vollgericht   –   Weideknecht   –   Weinheim, Kolbe von   –   Weinkauf   –   Wirt, Hengin   –   Zorn, Hengin   –