Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 028

19.12.1468  / Montag nach Lucie

Transkription

erf(olgt) Jtem wiprecht becker erf(olgt) mantel hengin vor x gld

Jtem wigant vo(n) dienhey(m) hait mo(m)p(ar) gemacht hartma(n)s Enderß(e)n
mo(m)p(ar) vo(n) ʃwabenhey(m) jme ʃin ʃcholt vnd golte vnd alles das der jm(m)
riche zu ʃchick(e)n hait jn zu gewynne(n) bijß off ʃin widd(er)rűffen

ad ʃocios Jtem zuʃch(e)n peder hane(n) vnd den kirche(n)meiʃt(er)n jʃt gelengt bijß
off die geʃellen daß hant ʃie verbot

Jtem ʃcheffer henne hait zu geʃproch(e)n nickelnhen(ne) wie daß
er vm(m)b jne kaufften habe mit name(n) xiiij mald(er) korns vm(m)b
iiij gld vnd geldes habe er nickelnhen(ne) geb(e)n iɉ gld ʃo
ʃcheff(er)hen(ne) habe nickelnhen(ne) jme des kor(n) auch geb(e)n ij malder vnd daß
er jme furter daß oberge nit gybt nach lude des kauffs das
nickelnhe(ne) ʃchadt jme xij gld vnd heiʃt jme des ey(n) ja ader ney(n) obe er
jme ʃolich gelt geb(e)n habe vnd auch obe der kauf alʃo gelute(n)
habe vnd die ij m(a)lt(er) kor(n) nit auch gegeb(e)n ʃyhen / dar off ʃpricht
nickelnhen(ne) eß habe ʃich begeb(e)n daß ʃchefferhen(ne) zu jme ko(m)me(n)
ʃyhe vnd jne gefragt vm(m)b korn zu verkeiffen daß doch nit
ʃin ʃyhe ʃonder der here(n) zu ʃant ʃteffan / ʃyhe das alʃo feile
ʃo biede er jne daß er yme helff vm(m)b eynß goldenw(er)t ad(er) czwey(e)r
do habe er yme geantwort / eß ʃyhe korn hie moge yme das
gefolgen ʃo wolle er jme gern ey(n)s guldenw(er)t ad(er) czweyer laße(n)
vnd ʃint des kaűffs auch alʃo ey(n)s word(e)n mit name(n) ye iij mald(er)
vnd ey(n) fernczel kor(n) vor ey(n) gld // nű iʃt ʃyhe ancze důppengieß(er)
deß ʃelb(e)n korns ʃchuldig geweʃte(n) xi mald(er) die habe er ancze vm(m)b
den jhene(n) kaufft deß dan(n) das korn geweʃten iʃt / one ʃynen
wißen // deß ancze auch alʃo erkante(n) hait / nű ʃy yme ij mald(er)
an eyne(n) and(er)n ende word(e)n die habe er yme geb(e)n des erke(n)ne
er / auch ʃo habe yme ʃchefferhen(ne) iɉ gld geb(e)n des erken(n) er
auch vnd was yme vor den iɉ gld off die ij m(a)l(te)r geburt
wijl er jme gehorʃam ʃin vnd geb(e)n vnd hait jme auch nit
wider zu geʃagt dan was jme folge(n) moge jn maße(n) er vorge-
retten hait wijl erß do bij laß(e)n mage er thűne dan weß er
yne wider anlange des ʃyhe er vnʃchuldig // ʃchefferhen(ne) hait
verbot das nickelnhen(ne) erkante(n) hait des iɉ gld / vnd der
ij m(a)l(te)r kor(n) vnd furt(er) ʃo habe er jme mit name(n) xiiij m(a)l(te)r kor(n)
gebe(n) vor iiij gld dűhe er jme das vor ey(n) vnʃcholt daß

Übertragung

Wiprecht Becker verklagt Hengin Mantel wegen 10 Gulden.

Wigant von Dienheim hat Enders Hartman von Schwabenheim zu seinem Vertreter gemacht, ihm seine Schulden und Gülten und alles, was er im Reich zu tun hat, einzuziehen bis auf Widerruf.

Zwischen Peter Han und den Kirchenmeistern ist es verschoben worden bis das Vollgericht zusammentritt. Das haben sie festhalten lassen.

Henne Schefer hat Henne Nickel angeklagt, dass er von ihm gekauft habe, nämlich 13 Malter Korn für 4 Gulden und er habe Henne Nickel 1 ½ Gulden gegeben. Dafür habe Henne Nickel ihm 2 Malter Korn gegeben. Dass er ihm nicht das übrige gibt gemäß dem Verkauf, das schade ihm 12 Gulden. Und er fordert ein Ja oder Nein, ob er ihm solches Geld gegeben habe, der Kauf so gelautet habe und die zwei Malter Korn nicht auch gegeben wurden. Darauf sagt Henne Nickel: Es habe sich begeben, dass Henne Schefer zu ihm gekommen sei und ihn gefragt habe, Korn zu verkaufen, das doch nicht ihm sei sondern den Herren von St. Stephan. Sei das so feil, so bitte er ihn, dass er ihm dazu verhelfe im Wert von einen Gulden oder zwei. Da habe er ihm geantwortet: Es sei Korn hier. Könne er das nehmen, so wolle er es ihm gerne für den Wert von einem Gulden oder zwei überlassen. Und sie wurden auch handelseinig, nämlich je 3 Malter und ein Viertel Korn für einen Gulden. Nun sei Antze Duppengießer 11 Malter an dem selben Korn schuldig gewesen. Die habe Antze von denjenigen gekauft, denen das Korn war, ohne sein Wissen. Das habe Antze auch so anerkannt. Nun habe er von anderer Seite 2 Malter erhalten. Die habe er ihm gegeben, das erkenne er an. Auch habe ihm Henne Schefer 1 ½ Gulden gegeben. Das gebe er auch zu. Und was ihm wegen der 1 ½ Gulden für die 2 Malter gebührt, dem will er nachkommen und es ihm geben. Er hat ihm auch nichts weiter zugesagt, als das, was ihm nachfolgen könne, in dem Maße wie er es zuvor gesagt hat. Will er es dabei lassen, kann er es tun. Denn wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Henne Schefer hat festhalten lassen, dass Henne Nickel anerkannt hat die 1 ½ Gulden und die 2 Malter Korn und weiter habe er ihm 14 Malter Korn versprochen für 4 Gulden. Leiste er ihm dafür eine Unschuld, das 

Registereinträge

Becker, Wiprecht   –   Dienheim, Wigand von   –   Duppengießer, Antze   –   Han, Peter   –   Hartman, Enders   –   Ingelheimer Reich   –   Kirchenmeister (Ingelheim)   –   Korn (Getreide)   –   Malter   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Nickel, Henne   –   Schefer, Henne   –   Schwabenheim (Dorf)   –   St. Stephan (Mainz)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Viertel   –   Vollgericht   –