Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 019v

30.09.1468  / Freitag nach Michaelis

Transkription

er wolle ʃich mit den czweyen laß(e)n wiʃen daß hait jekel ʃtam(m)
verbot vnd furt gefragt wan(n) ee er die wiʃunge thűne
ʃolle ʃ(e)n(ent)ia in xiiij tagen darff er dan ʃyner tage furte vnd
heyʃt die als recht iʃt ʃo ʃal ma(n) yme die ʃtyllen noch zu
czweyen xiiij tagen das hait jekel ʃta(m)me verbot

Jtem ʃydendiʃtel hait hait zu geʃproch(e)n wiprecht kerchern
wie daß er yme geretten habe zu ʃchencke(n) ey(n) malter kor(n) do er ʃyne
ʃyden diʃtel hochzijt hatte vnd auch ʃo habe er yme geluhen ij alb off
die ʃelbe zijt zu der orten vnd daß er yme deß korns vnd
wipr(echt) kerch(er) deß geldes nű nit engebe das ʃchade jme als vijl dar zu
dar off ʃpricht wiprecht was er zu ʃyner hochzijt v(er)zerte(n)
habe das habe er auch bezalt vnd wes er yne wider anla(n)ge
deß ʃyhe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt xiiij tage das hat
ʃydendiʃtel verbot

Jtem Dielgin ʃwalbach hait erk(annt) karlen meczlern burge(n) recht
erk(annt) zu thűne affter echtagen wan(n) er yne mit dem mu(n)de mant von
haʃen heinczgins wegen das hait karlen verbot

Jtem paffenhe(ne) hait zu geʃproch(e)n dilgin ʃwalbach wie daß
er ʃin burge ʃyhe gein nyckeln vor iiɉ gld vnd dűhe
paffenhe(ne) yme nit burgen recht ader helff yme nit daß yme ʃin
gelt werde daß ʃchade ýme als vijl dar zu dilgin hait deß
dilg(in) ʃwalbach alleß erkant das hait henne verbot vnd furt gefragt
wan(n) ee er yme ußrachtűnge thűne ʃolle ʃ(e)n(tent)ia noch daling
wil erßs nit enberen das hait hen(ne) auch v(er)bot

Jtem baʃenheymer ʃpricht cleßgin berkorn habe ey(n) fert(el)
wingarts an de(m) jngelnheymer wege da gebe er yme zinßs
offgeholt von nű habe er yme ʃins zinßs nit geb(e)n vnd ʃtehe der wing(art)
auch noch zu ʃyne(n) hande(n) vnd begert mit recht obe er den
wing(art) nit moge widder neme(n) ʃ(e)n(tent)ia ja / ʃi ita eʃt ʃi no(n)
geʃchee was recht ʃyhe das hait baʃenheym(er) verbot

Jtem hey(n)rich beyer erk(ennt) Caʃema(n) zu geb(e)n iiij lb iiij ß in
erk(annt) xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Übertragung

er wolle es sich mit den zweien beweisen lassen. Das hat Jeckel Stamm festhalten lassen und weiter gefragt, wann er den Beweis leisten solle. Urteil: in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben. Das hat Jeckel Stamm festhalten lassen.

Seidendistel hat Wiprecht Kercher angeklagt, dass er ihm versprochen habe, ihm einen Malter Korn zu seiner Hochzeit zu schenken. Auch habe er ihm 2 Albus geliehen für die selbe Zeit in der Wirtschaft. Und dass er ihm das Korn und das Geld nun nicht gebe, das schade ihm ebenso viel dazu. Darauf sagt Wiprecht: Was er zu seiner Hochzeit verzehrt habe, das habe er auch bezahlt. Und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt auf 14 Tage. Das hat Seidendistel festhalten lassen.

Dielgin Swalbach hat anerkannt, Karl Metzler Bürgenrecht zu leisten nach 8 Tagen, wenn er ihn mündlich mahnt wegen Heintzgin Hase. Das hat Karl festhalten lassen.

Henne Paff hat Dielgin Schwalbach angeklagt, dass er sein Bürge sei gegen Nickel für 2 ½ Gulden und leiste ihm nicht Bürgenrecht oder helfe ihm nicht, damit er sein Geld erhalte. Das schade ihm ebenso viel dazu. Dielgin hat das alles anerkannt. Das hat Henne festhalten lassen und weiter gefragt, wann er ihm einen Ausgleich leisten solle. Urteil: Noch heute, will er nicht darauf verzichten. Das hat Henne auch festhalten lassen.

Basenheimer sagt: Clesgin Berkorn habe ein Viertel Wingert am Ingelheimer Weg. Davon gebe er ihm Zins. Nun habe er ihm den Zins nicht gegeben und der Wingert stehe noch in seinem Besitz. Daher fragt er das Gericht, ob er den Wingert nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist; wenn es so nicht ist, geschehe was Recht ist. Das hat Basenheimer festhalten lassen.

Heinrich Beyer erkennt an, Claseman 4 Pfund und 4 Schilling geben zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Registereinträge

Basenheimer, N. N.   –   Berkorn, Clese (Clesgin)   –   Beyer, Heinrich   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Claseman (Clasman)   –   Hase, Heintzgin   –   Ingelheimer Weg   –   Kercher, Wiprecht (der)   –   Korn (Getreide)   –   Malter   –   Metzler, Karl (der)   –   Ort (Schankstube)   –   Paff, Henne   –   Schwalbach, Dielgin   –   Seidendistel, N.N.   –   Stamm, Jeckel   –   Viertel   –   Wingert (Weingarten)   –   Zins (Abgabe)   –