Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 015

25.07.1468  / Montag Jakobstag

Transkription

erf(olgt) Jtem menczerhen(ne) erf(olgt) Erkes hengin vnd helffrichs henne offs bűch

p b Jtem Emerich von Engelʃtadt vnßer ʃcholteß vnd mit ʃcheffen hait
p b off menczerhenne

erf(olgt) Jtem ancze drappe vnßer mit ʃcheffen erf(olgt) peter műrer(er)n vor x lb
off gude rechnu(n)ge

jekel broppe Jtem jekel broppe ʃpricht er habe hengin rußen frauwe erf(olgt) / nű
wiße er deß yren nit vnd fragt furte wie er doin ʃolle daß ýme
recht geʃchee vnd nyma(n)t vnrecht ʃ(e)n(ent)ia Er ʃal dem ʃcholteßen eyne(n)
ʃ(e)n(tent)ia hey(m)berge(n) heyß(e)n vnd ʃal yme heiʃchen pande an yrem libe geb(e)n

Jtem karlen gyʃegin ʃpricht anczenhenne habe off yne geklagt
nű ʃtehe er da vnd ʃtylle ʃine(n) lijp vor ʃin gűdt vnd begert mit
karle(n) giʃegin recht obe ʃin gűt nit ledig ʃyhe ʃ(e)n(ent)ia wil er recht geb(e)n vnd ne-
men nach anʃprache vnd antwort als der ʃcheffen hie wyßt vor
ey(n) recht ʃo iʃt eß ledig hait er geantwort ja vnd daß verbot
deß iʃt beyden p(ar)thien dag geʃtalt an das nehʃt gericht

Jtem peter murer ʃpricht hengin rußen frauwe gebe jme jars
v ß hlr zinßs von ɉ morg(en) wing(ert) gelegen vnd(e)n an der ʃmeth
off geholt gaß(e)n gefor jm(m) ʃelbeʃt nű gebe ʃie jme ʃines zins nit vnd ʃteen
die gude auch noch zu ʃinen hand(e)n vnd begert mit recht obe er
die gude nit moge widder neme(n) ʃ(e)n(ent)ia ja ʃi ita eʃt daß hait er v(er)bot

1 clage Jtem kyczgin dűt 1 clage off jorgen henne von hattenhey(m) vor i g(ulden)
vnd vij alb heybtgelts vnd x gld ʃchaden vnd off alleß daß er hait
jn des richs gericht erʃůcht vnd unerʃůcht nűʃt geʃcheyden

Jtem henne henckmantel erf(olgt) bodden greden vor xx gld

actu(m) off fritag der[a] helg(en) czwolff apoʃteln ʃcheidu(n)ge dag

3h 3h 3h Jtem thomas haubor dut 3 h als vo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft weg(e)n der h(er)n vo(n) erbach
off hans ʃtroheck(er)n oker margreth vnd acker hengin ut p(ri)ma

actu(m) off montag ʃant jacobs tage

Jtem hans ʃtrohecker hait ʃine(n) lijp vor ʃin gűdt wollen begert zu ʃtellen als
v(er)ʃtanden gey(n) thomas haubor als uo(n) momp(ar)ʃchafft wegen der here(n) vo(n) erbach
iʃt yme ʃin tag geʃtalt an das nehʃte gerichte daß hait er verbott

2 clage Jtem kyczgin dűt 2 clage off jorgen henne von hattenhey(m) ut p(ri)ma

[a] Der Anfangsbuchstabe ist über ein »ʃ« [?] geʃchrieben.

Übertragung

Henne Mentzer hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Hengin Ercker und Henne Helffrich.

Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß und Mitschöffe, hat Pfändung gefordert gegen Henne Mentzer.

Antze Drapp, unser Mitschöffe, verklagt Peter Maurer wegen 10 Pfund gegen Rechnung.

Jeckel Bropp sagt: Er habe seinen Anspruch gegen die Frau von Hengin Ruße eingeklagt. Nun wisse er nicht, was sie habe und fragt, was er weiter tun solle, damit ihm Recht geschehe und niemandem Unrecht. Urteil: Er soll von dem Schultheißen einen Heimbürgen fordern und soll fordern, Pfänder an ihrem Leib zu geben.

Karl Geis sagt: Henne Antze habe gegen ihn geklagt. Nun stehe er da und stelle seinen Leib vor sein Gut und fragt das Gericht, ob sein Gut nicht frei sei. Urteil: Will er Recht geben und nehmen mit Anklage und Entgegnung, wie es die Schöffen hier weisen als Recht, so ist es frei. Da hat er Ja geantwortet und das festhalten lassen. Beiden Parteien wurde ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag.

Peter Murer sagt: Die Frau von Hengin Ruße gebe jährlich 10 Schilling Heller Zins für ½ Morgen Wingert gelegen unten an der Schmiedgasse, vor ihm selbst. Nun gebe sie ihm seinen Zins nicht und die Güter sind noch in seinem Besitz. Deshalb fragt er das Gericht, ob er die Güter nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist. Das hat er festhalten lassen.

Kitzgin erhebt seine 1. Klage gegen Henne Jorge von Hattenheim wegen 1 Gulden und 7 Albus Hauptsumme und 10 Gulden Schaden auf alles, was er im Reichsgericht hat, beklagt und nicht beklagt, nichts ausgenommen.

Henne Henckmantel verklagt Grede Bodde wegen 20 Gulden.

Freitag 15. Juli 1468

Thomas Haubor erhebt als Vertreter der Herren von Eberbach seine 3. Klage gegen Hans Strohecker, Margrede Oker und Hengin Acker.

Montag 25. Juli 1468

Hans Strohecker hat gefordert, seinen Leib vor sein Gut zu stellen wegen Thomas Haubor als Vertreter der Herren von Eberbach. Es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag. Das hat er festhalten lassen.

Kitzgin erhebt seine 2. Klage gegen Henne Jorge von Hattenheim.

Registereinträge

Acker, Hengin   –   Antze, Henne   –   Bodde, Grede   –   Bropp, Jeckel   –   Drapp, Antze   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Engelstadt, Emerich von   –   Ercker, Hengin (Henchin)   –   Frau (Frau)   –   Freitag   –   Geis, Karl   –   Hattenheim (Ort)   –   Haubor, Thomas   –   Heimbürge   –   Helffrich, Henne   –   Henckmantel, Henne   –   Jakobstag (Jacobi)   –   Jorge, Henne   –   Kitzgin (Name)   –   ledig (ledigen)   –   Leib (Körper)   –   Leib vor Gut stellen   –   Maurer, Peter   –   Mentzer, Henne   –   Montag   –   Morgen (Maß)   –   Oker, Margrede   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Ruße, Hengin   –   Schmiedgasse   –   sententia   –   Strohecker, Hans (der)   –   Wingert (Weingarten)   –   Zins (Abgabe)   –   Zwölfboten Teilung   –